Spezifische Autoren

Neben der Datenbank zur Antikerezeption in der deutschsprachigen Literatur nach 1945 und der Datenbank zur Antikerezeption in der niederländischen Literatur (mit der wir in Kürze beginnen) publiziert das Projekt Receptions of Antiquity auch Datenbanken zu spezifischen Autoren, in deren Werk die Antikerezeption eine besondere Rolle spielt.

Hierzu gehört Günter Kunert (1929-2019), einer der prominentesten und produktivsten Autoren der deutschsprachigen Literatur nach 1945 und - neben Bertolt Brecht, Friedericke Mayröcker, Peter Rühmkorf und Heiner Müller - einer der bekanntesten und wichtigsten Vertreter der kreativen Antikerezeption.

Die von Jürgen Müller erstellte Datenbank zu Günter Kunert gibt in mehr als 23.000 Datensätzen einen Einblick in das gesamte künstlerische Werk Günter Kunerts sowie dessen wissenschaftliche und publizistische Rezeption.

Die Datenbank ist ein für jeden Kunert-Forscher unverzichtbares Forschungsinstrument:
Neben den Bezügen zur Antike arbeitet die Datenbank das vielfältige Spektrum der literarischen Traditionen auf, die sich in Kunerts Werk finden lassen. Neben dem literarischen Werk sind auch Kunerts filmische Arbeiten und Hörspiele berücksichtigt.
Das bildnerische Schaffen wird zumindest ansatzweise dargestellt.
Dabei hat Jürgen Müller neben der wissenschaftlichen Forschungsliteratur auch nicht-wissenschaftliche Publikationen (etwa Zeitungsartikel) gesichtet und in die Datenbank mit aufgenommen. Die Datenbank bietet damit für alle, die sich mit Kunerts Antikerezeption und deren Kontexten beschäftigen, eine wichtige Ergänzung zu den durch das Archiv für Antikerezeption bereits gesichteten Materialien.

Eine (nahezu) vollständige Erschließung des Kunertschen Schaffens und der Rezeption seines Werkes von 1947 bis 2011 ist mit der von Nicolai Riedel herausgegebenen Internationalen Günter-Kunert-Bibliographie 1947-2011 (de Gruyter, 2012) gegeben. Diese Bibliographie und die Sammlung Müllers bildeten die Grundlage für die Datenbank zu Günter Kunert.

Wer ist eigentlich dieser Achill, fragte die Schildkröte und fraß weiter an ihrem Salatblatt
Arnfrid Astel
Philologische Interessen konnten nicht bedient werden.
Bertolt Brecht
Feuergefährlich ist viel. Aber nicht alles, was feuert, ist Schicksal, Unabwendbares.
Max Frisch
Ich ziehe mich zurück in das Federkleid schwebender aufsteigender Sätze
Günter Kunert
Die Moderne [kann] sich nur richtig verstehen, wenn sie sich aus der Antike versteht.
Michael Theunissen
Zuviel Abendland, Verdächtig.
Günter Eich