Historie



Das Projekt "Receptions of Antiquity" setzt die Arbeit des Berliner Archivs für Antikerezeption in der deutschsprachigen Literatur nach 1945 fort. Das Archiv wurde 1992 von Prof. Dr. Bernd Seidensticker an der Freien Universität Berlin ins Leben gerufen. Ziel des Archivs war es, Umgang, Formen und Funktionen der Antikerezeption erstmals systematisch zu erschließen. Die Datenbank zur Primärliteratur besteht seit dem Jahr 1992. In ihr wurden die Rezeptionsbezüge in Texten aus den Gattungen Drama, Lyrik und Prosa gesammelt. Wenige Jahre später, 1999, wurde mit der Datenbank zur Forschungsliteratur begonnen.Thomas Habbel "Isarbrücke mit Maximilianeum" 1968 Öl Während erstere die modernen Rezipienten und ihre Bezüge zur Antike erschließt, soll letztere die einschlägige germanistische, komparatistische und altphilologische Sekundärliteratur sammeln und dem Benutzer der Datenbank ein zusätzliches Hilfsmittel an die Hand geben; über die Bereitstellung der Materialien hinaus wird damit ein Zugang zu den Interpretationsansätzen der Forschung eröffnet.


a) Die Datenbank zur Primärliteratur (pld) ist unter der Leitung von Bernd Seidensticker entstanden Thomas Habbel "Forum Romanum" 1961 Aquarell

Die Erschließung von Drama und Lyrik ist im Rahmen der Projektförderung durch die FU Berlin (1992-1995) von Dr. Peter Habermehl durchgefürt und 1995 abgeschlossen worden. Nach 1995 erschienene Texte konnten vereinzelt nachgetragen werden. 1999 wurde im Rahmen der Förderung durch die DFG mit der Erschließung der Prosa begonnen. Die von Antje Wessels und Timo Günther in Zusammenarbeit mit Hilfskräften und freien Mitarbeitern erstellte Datenbank erfaßt die zwischen 1945 und 2000 entstandene Prosa (neben Romanen und Erzählungen auch Essays, Aphorismen, Reiseliteratur, u. ä).
In die Datenbank aufgenommen wurden 3.400 Gedichte, 260 Dramen sowie 1600 Prosatexte von insgesamt 315 Autoren. Die einzelnen Datensätze verzeichnen jeweils Angaben zu Autor, Fundort und - in detaillierter Aufschlüsselung - Form und Inhalt. Die Datenbank erlaubt so eine gezielte Suche nach der Rezeption bestimmter Stoffe, Motive und Zitate sowie literarisch-mythischer bzw. historischer Figuren und Orte.

Welche Texte tatsächlich gesichtet wurden, läßt sich der Liste der Primärautoren entnehmen (siehe rechte Menuleiste unter "Info"). Hier sind auch die Autoren und Texte verzeichnet, die nach Sichtung und aufgrund eines 'negativen Befundes' in die Datenbank nicht aufgenommen wurden.


b) Die Datenbank zur Forschungsliteratur (fld) erschließt die zwischen 1945 und 2000 publizierte Sekundärliteratur zur Antikerezeption. Erfaßt sind mehr als 2.700 Titel. Die einzelnen Datensätze enthalten Angaben darüber, mit welchen modernen Autoren und Werken sich der jeweilige Titel auseinandersetzt bzw. welche antiken Gegenstände (Texte, Begriffe, Figuren etc.) er mit Blick auf ihre Rezeptionsgeschichte in der modernen deutschsprachigen Literatur nach 1945 untersucht. Die Datenbank zur Forschungsliteratur hat Mark-Georg Dehrmann erstellt.

Mit Blick auf welche Autoren die Forschungsliteratur gesichtet wurde, läßt sich der Liste "Forschungsliteratur" entnehmen (siehe rechte Menuleiste unter "Info").

Seit April 2019 ist die Datenbank online als interaktive platform verfügbar.

Nähere Informationen siehe "Einführung" / "Introduction" und "Mitmachen" / "Participate".